Pädagogische Grundleistungen

Seit einiger Zeit ist eine Zunahme von Aufnahmeanfragen für Kinder und Jugendliche zu verzeichnen, deren Integration aufgrund schwerer psychosozialer Auffälligkeiten in herkömmlichen Heimen kaum gelingt.

Wiederholte Psychiatrieaufenthalte und häufige Wechsel in verschiedene Jugendhilfeeinrichtungen kennzeichnen die bisherigen Entwicklungsverläufe dieser jungen Menschen. Die damit verbundene Wiederholung der traumatischen Verlusterlebnisse verstärkt die „seelische Heimatlosigkeit“.  

Für diese Kinder und Jugendlichen bedarf es spezialisierter Hilfsangebote. Entsprechende Einrichtungen müssen in der Lage sein, den massiven Drang zur Externalisierung innerer und bislang unverarbeiteter Konflikte der Betroffenen strukturell aufzufangen. Um dies zu ermöglichen, sind geschützte Beziehungsräume nötig. Diese Räume müssen getrennt von der Realität und zugleich fest in ihr verankert sein.  

Das CJD Heinrichstift Hohenleuben ist ein Ort, an dem sich die jungen Menschen mit unserer Unterstützung und Begleitung auf ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben außerhalb unserer Einrichtung vorbereiten. Um dies zu erreichen, bieten wir verschiedene, realitätsnahe Beziehungsräume, in denen sich das einzelne Kind und der einzelne Jugendliche unterschiedlich erleben und ausprobieren kann:

  • Familiärer Raum (Gruppe)
  • Therapeutischer Raum (einzeltherapeutische und gruppentherapeutische Förderung)
  • Realraum (Berufsausbildung)


Durch das koordinierte Zusammenwirken von Pädagogik, Therapie und Berufsausbildung „unter einem Dach“ ist ein Milieu geschaffen, in welchem eine ganzheitliche Förderung dieser jungen Menschen möglich ist. Der Weg zur angestrebten psychosozialen Integration besteht aus dem schrittweise vorgesehenen Zuwachs von Kompetenz und Freiheitsgraden (Stufenplan des CJD Heinrichstift Hohenleuben), an dessen Ende die begleitete Ablösung aus der Sozialtherapeutischen Intensivgruppe in die Sozialtherapeutische Regelgruppe und der Übergang in die weiteren Phasen der Verselbstständigung oder die Rückkehr in die Familie stehen.

Die Mitarbeiter des CJD Heinrichstift Hohenleuben wollen den jungen Menschen, seinen Fähigkeiten und Ressourcen entsprechend, unterstützen und begleiten, sich auf eine weitestgehend selbstständige Lebensführung vorzubereiten. Die Kinder und Jugendlichen werden in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit, in der Schule, im Beruf und in der praktischen Lebensbewältigung angeleitet und gefördert. Die Strukturierung des Alltages führt sie an ihre Steuerungsmöglichkeiten heran, um Alltagsfertigkeiten zu erlernen und umzusetzen. Durch ein konstantes Beziehungsangebot seitens der Bezugsbetreuer im Team und durch die Dynamik der Gruppe, werden soziale Kompetenzen vermittelt und die Beziehungsfähigkeit gefördert.  

Der Weg zur angestrebten psychosozialen Integration besteht aus dem Zuwachs von Kompetenzen und Freiheitsgraden, dem Übergang aus der Sozialtherapeutischen Intensivgruppe in die Sozialtherapeutische Regelgruppe, sowie im Anschluss daran der Übergang in die weiteren Phasen der Verselbstständigung oder die Rückkehr in die Familie.